Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 36: Neue Rätsel ----------------------- Sekunden später vernahmen sie ein leises Plopp und Rina materialisierte vor ihnen, an ihrer Seite Narzissa. Hermiones Nerven waren zum zerreißen angespannt, denn sie war auf alles gefasst, bei Narzissa konnte man nie wissen, ob sie nicht auf die Idee kam sie an zu greifen und so hatte sie schon ihre Hand in vorsichtiger Voraussicht auf ihrem Zauberstab liegen. Verwirrt sah Narzissa Draco und Hermione an, dann zischte sie: „Was machst das Schlammblut hier?“ Hermione sah, dass Narzissa gleichzeitig ihren Zauberstab zog, doch noch bevor sie einen Fluch abfeuern konnte, hatte auch Hermione ihren Stab gezogen und entwaffnete die verblüffte Narzissa mit einem gezielten „Expelliarmus“. Narzissas Zauberstab flog in hohem Bogen durch die Luft und Hermione fing ihn geschickt auf, während Draco auf seine Mutter zutrat und mit unterdrückter Wut sie anfuhr: „Was fällt dir ein meine Frau angreifen zu wollen? Du wirst nie wieder, hörst du, nie wieder, den Zauberstab gegen sie erheben! Hast du mich verstanden?!“ Seine Mutter funkelte ihm wütend entgegen und entgegnete: „Du hast mir gar nichts zu sagen, wenn ich diesen Dreck aus meinem Haus werfen will, dann tue ich das, wie es mir passt!“ Kalt und immer noch wütend fuhr er sie an: „Sie ist meine Frau, Mutter, nenn sie nicht so!! Wo warst du?“ „Pah , ich muss dir gegenüber keine Rechenschaft ablegen, Sohn. Ich dulde solchen Dreck nicht in meinem Haus, raus hier!“, keifte sie ihn aufgebracht an und war dabei an ihm vorbei getreten und deutete mit ausgestrecktem Arm zur Eingangstür. „Du irrst dich Mutter! Dies ist MEIN Haus, ich habe es geerbt und lasse dich gnädiger weise hier wohnen, sogar Hermione dürfte dich raus werfen, denn sie ist, als meine Frau, die Hausherrin! Haben wir uns verstanden?“, er bot seiner Mutter kalt Paroli, wollte sich weder von ihr, noch von seinem Vater weiter so runter machen lassen und wenn sie seine Frau angriffen, setzten bei ihm sowieso alle Beschützerinstinkte ein. Auch wenn er es anders lieber gehabt hätte, solange seine Mutter weiter auf einer Reinblüterin als seine Frau bestand, Hermione nicht achtete und loyal zu Lucius stand, musste er so hart zu ihr sein, aber für sie sah er noch die Chance, dass sie sich wieder versöhnen konnten, selbst wenn sie gerade auf Hermione los gehen wollte. Er wusste, seine Mutter war zu tiefst beeinflusst von seinem Vater und er wusste auch, dass sie eine sanftmütige und liebevolle Frau sein konnte, aber verbittert und traurig war, weil sie das Gefühl hatte alleine dar zu stehen. Jahre lang hatte sie all das ertragen um ihn, ihren Sohn zu schützten und das rechnete er ihr hoch an, auch wenn sie nie den Mut gehabt hatte sich so mit Lucius an zu legen, zu gehen, so hatte sie doch immer versucht sich schützend vor ihn zu stellen und dabei oft selber die Strafen seines Vaters ab bekommen. Doch in seinen Augen gab es für sie noch Hoffnung. Er konnte einfach nicht anders, er liebte seine Mutter, denn die einzigen wirklich schönen Familienerinnerungen verband er nur mit ihr. Nun trat Hermione neben ihn und sah ihre Schwiegermutter herausfordernd an und erklärte dabei ruhig: „Ich lasse mich nicht von dir verfluchen Narzissa, dafür musst du schneller sein und besser! Du solltest akzeptieren, dass ich zur Familie gehöre, denn sonst wirst du deinen Sohn ganz verlieren!“ Narzissa verzog wie angeekelt das Gesicht und sah Hermione herablassend an, antwortete ihr gar nicht, sondern wandte sich Draco zu: „Ich war aus, das darf ich ja wohl noch! Das wars dann ja, ich hoffe, ihr belästigt mich nicht weiter!“ Sie streckte fordernd ihre Hand aus und befahl: „Meinen Stab!“ Hermione schüttelt entschlossen den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust, Narzissas Stab weiter in Händen halten, dann erklärte sie: „Nein, den behalte ich, bis wir wieder gehen, ich habe keine Lust doch noch einen Fluch von dir ab zu bekommen!“ Draco, der langsam sogar sichtlich wütend wurde, brauste nun auf: „Sei doch ehrlich Mutter, du warst bei Vater!“ Er spuckte dies vor Verachtung tropfend aus und fuhr aufgebracht fort: „Du weißt wo er ist! Leugne es nicht! Du musst dich endlich von diesem Tyrann lösen Mutter. Er wird dich nie lieben, begreif das endlich, er zieht dich mit ins Verderben!“ Narzissa schüttelte nur trotzig den Kopf und antwortete kalt: „Dein Vater wird mich lieben, liebt mich!“ Seine Wut wurde zum Teil von Trauer verdrängt, denn zu sehen, dass sich seine Mutter immer noch diesem Irrglauben hingab und durch die Machenschaften seines verachtenswerten Vaters sich selbst verloren hatte, schmerzte ihn sehr. Zu gerne hätte er die Frau als Mutter zurück, die sich aufopfernd und liebevoll um ihn gekümmert hatte, die sicher überglücklich wäre ein Enkelkind zu bekommen und die ihm so viel begebracht hatte. „Er benutzt dich nur Mutter, löse dich endlich von ihm. Du kannst doch nicht ernsthaft unterstützten, dass er der Frau schaden will, die ich liebe, deiner Schwiegertochter!“, versuchte er es erneut mit fester Stimme und fügte dann hinzu: „Ich kann dich erst wieder achten, wenn du begreifst Mutter, dass meine Wahl richtig ist, dass Vater wahnsinnig ist und wenn du meine Frau akzeptierst! Du bist nicht bereit das ein zu sehen, dann geh mir aus den Augen. Wir werden, wenn wir gehen deinen Zauberstab hier lassen, aber vorher bekommst du ihn nicht zurück! Und du wirst nie wieder, hörst du, nie wieder, den Stab gegen meine Frau erheben, sonst kannst du was erleben!“ Sie wollte schon gehen, doch er fasste sie am Oberarm und hielt sie zurück: „Warte, wo sind die Dokumente aus dem Tempel, die ältesten Chroniken?“ Ein gehässiges Grinsen zierte nun Narzissas Gesicht und sie antwortete herablassend: „Dort, wo nicht mal du sie dir holen kannst, Gringotts, in meinem persönlichen Verlies, dazu hast du selbst als Familienoberhaupt keinen Zutritt!“ Er wollte etwas erwidern, doch seine Mutter riss sich ruckartig los und verließ die Halle. Traurig und wütend gab er auf und hoffte weiter, dass sie eines Tages zur Besinnung kommen würde und es dann noch nicht zu spät war. Wütend rief er ihr hinterher: „Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen Mutter!“ Er brauchte einige Augenblicke um sich zu beruhigen, seine Wut brachte ihm ja nichts, aber er war aus so vielen Gründen wütend und traurig, dass es ihm wirklich schwer fiel sich zu beherrschen, doch schließlich hatte er sich wieder im Griff. Sie wandten sich nun beide Rina zu, die die ganze Szene schweigend betrachtete hatte. Draco, dem es nicht gefiel dass er sie vorhin so angefahren hatte, erklärte: „Danke für deine Hilfe Rina und für die Auskünfte. Sollest du Ärger mit meiner Mutter haben, kommst du bitte zu mir, ja!“ Sie nickte eifrig und erklärte dann: „Draco Malfoy und neue Mrs. Malfoy sind immer so nett zu Rina. Rina hofft, dass Mrs. die Wiege gefallen hat!“ Hermione nickte erfreut und erklärte: „Oh ja, sie gefällt mir wirklich sehr gut!“ Rinas faltiges Elfengesicht zeigte etwas, das wohl ein freudiges Lächeln war und sie antwortete: „Das freut Rina!“ Draco antwortete: „Danke Rina für deine Hilfe auch dabei. Du kannst dann jetzt gehen!“ Die kleine Elfe verneigte sich etwas und verschwand dann mit einem Plopp. Draco trat zu ihr und fragte sanft: „Alles ok Schatz?“ Hermione nickte, während sie Narzissas Zauberstab weg steckte. Draco nahm ihr den dicken Umhang ab und legte auch seinen ab, dann ergriff er ihre Hand und sagte: „Komm, ich zeige dir einen der wenigen wirklich schönen Plätze dieses Manors!“ Sie war gespannt, denn jetzt würde sie die Bibliothek sehen und auch wenn sie dieses dunkel Haus einschüchterte, Büchern und eine große Bibliothek hoben ihre Laune sofort. Er führte sie durch dunkle Korridore, deren Wände deutlich die großen, grob behauenen Standsteine zeigen, aus denen der älteste teil des Manors und auch die Fassade, egal wie alt der Teil war, gebaut wurden. In regelmäßigen Abständen hingen Fackeln an der Wand und Hermione hatte eher das Gefühl in einer Mittelalterlichen Burg zu sein, als in einem Wohnhaus. Nur der edle, dunkelgrüne Teppich auf dem polierten, steinernen Boden vermittelte den Eindruck, dass hier jemand wirklich wohnte und die vereinzelten, magischen Gemälde an der Wand. Sie kamen an einigen Portraits vorbei, die sie herablassend musterten, doch Draco ging auf diese gar nicht ein, erwähnte nur irgendwann kurz: „Dies ist einer der ältesten Teile des Manors, hier hängen sehr alte Portraits meiner Vorfahren und die meisten sind nicht sehr gesprächig, oder nicht wirklich nett, teilweise sicher mit dem Portrait von Mrs. Black im Grimmauldplatz zu vergleichen, beachte sie gar nicht!“ „In welchem Teil des Hauses sind deine Räume, sieht es dort auch so aus?“, fragte sie neugierig nach, versuchte sich ab zu lenken von der beklemmenden Stimmung, die sie in diesen düsteren Fluren erfasste. Langsam wurden die Flure heller, es gab vereinzelte Fenster und nach und nach änderte sich auch das ganze Umfeld. Der dunkle Steinboden blieb, doch nun lag auf ihm kein dunkelgrüner Teppich mehr, sondern ein beiger, dies war die erste wirklich Veränderung, abgesehen von den Fenster. Schließlich erreichten sie eine große, hohe Tür, die Draco ihr öffnete. Dahinter erspähte sie einen kurzen Flur, der deutlich heller und schöner aussah, als alles, was sie bisher gesehen hatte. Draco erklärte, während er hinter ihnen die Tür schloss: „Dieser Teil ist etwa 1000 Jahr jünger als der, durch den wir herein gekommen sind. Hier hinten liegen unter anderem Mutters Teesalon, wo sie ihre Freundinnen empfängt, ein großer Wintergarten, der Frühstückssaal, den wir normalerweise für unsere Mahlzeiten nutzten und sehr hell und freundlich ist, aber vor allem auch kleiner als dieser monströse Saal, den du kennen gelernt hast. Außerdem befinden sich hier noch ein großer Ballsaal, der wohl eher in ein Schloss, als in unser Manor gehört, das doch eher mittelalterlich ist, aber das können wir uns alles ein anders mal ansehen. Wir sollten direkt zur Bibliothek gehen, die auch zum größten Teil in diesem Bereich liegt!“ Er war vorweg gegangen während sie die neue Umgebung betrachtete. Immer noch gab es einen dunklen Steinboden, doch hier lag wieder der dicke, beige Teppich darauf. Die Wände waren prunkvoll verziert mit Ornamenten und mit Stoffen bespannt, wie sie es aus Schlössern kannte, die sie mit ihren Eltern besucht hatte. Hier hingen wieder Portraits und Gemälde, doch waren diese nicht in wuchtige, dunkle Holzrahmen gefasst, sondern in reichlich verzierte, goldene und weiße Rahmen verschiedener Stilrichtungen, je nach dem wann sie gemalt worden waren. Sie durchquerten eine kleine Halle, von der Draco sagte: „Dies ist die Eingangshalle des Westflügels, von hier aus gelangt man direkt in Mutters Rosengarten. Staunend besah sie sich die helle Halle doch Draco wollte weiter und so schloss sie wieder zu ihm auf. Sie kamen an einigen Türen vorbei, doch auch hierzu sagte Draco nichts bis er schließlich vor einer recht großen, hohen, dunkelbraunen, reichlich mit Schnitzereien verzierten, zweiflügligen Tür stehen blieben. Er erklärte feierlich: „Wir betreten jetzt einen der schönsten Orte des Manros, finde ich und einen der beeindrucktesten, denn die Bibliothek ist wirklich groß!“ Schwungvoll öffnete er beide Flügel der Tür, die nach innen aufschwangen und wies Hermione galant ein zu treten. Sehr gespannt und aufgeregt begrabt sie den Saal, denn Raum war das Flasche Wort dafür. Augenblicklich, als Draco die Tür öffnete, entflammten viele Lichtkugeln, die in dem Saal, der über mehrere Etagen ging, schwebten. Das Licht dieses Wintertages reichte nicht um die Bibliothek komplett zu erhellen, aber mit den magischen Lichtquellen wurde es hell genug. Sie war überwältigt von der Größe und Schönheit dieses Ortes. Noch überwältigender musste es sein, wenn die Sonne die Halle erleuchten würde. Dies war keine dunkle, muffige Bibliothek, wie sie sie aus dem Blackanwesen kannte, nein, dies war ein heller Saal, mit hohen Fenstern und wirklich Unmengen von Büchern. Ihr wurde bewusst, die Bücherbestände der Malfoys mussten die von Hogwarts noch weit übertreffen. Der komplette Saal hatte eine Ovale Grundform und war sicher mehr als 50 Meter lang und mehr als 30 breit, fast mutete es an wie in einer alten, ehrwürdigen Bibliothek, wie sie von Bildern aus alten Muggeluniversitäten kannte. Sie betraten den Saal auf einer höheren Ebene. Draco nahm wieder ihre Hand und führte sie voran, bis sie an ein kunstvoll geschnitztes, dunkles Holzgeländer kamen. Ihr Blick wanderte in die Tief. Sie befanden sich im 1. Stock der Bibliothek und Draco erklärte, während er nach oben deutetet und ihre Augen dem folgen: „Der ganze Saal geht über vier Stockwerke des Manors. Die ältesten Bücher und Dokumente findest du unten, im ältesten Teil der Bibliothek!“ Ihr Blick ging wieder nach unten. Im Oval dort unter sich, sah sie Reihen um Reihen von Regalen, die von einem breiten Mittelgang geteilt wurden, der über die längste Achse des Ovals ging. Die Geländer, Regale und Treppen, sowie der Fußboden waren aus dunklem, poliertem Holz, doch in den offenen, oberen Stockwerken war der Boden mit dem gleichen hellen, beigen Teppich ausgelegt wie der Korridor zuvor. Da die oberen drei Stockwerke nur aus einem umlaufenden, breiten, sehr großzügigen Balkon bestanden, schien das Licht der riesigen Glaskuppel, die den ganzen Raum überspannte, bis hinunter ins Erdgeschoß. Staunend wanderte ihr Blick dort hinauf und Draco erklärte: „Über Generationen hinweg waren meine Vorfahren geradezu verrückt nach Büchern und Bildung, Wissen ist Macht, das war schon lange ein Wahlspruch meiner Familie und so wurde die Bibliothek in den letzten 2000 Jahren immer größer. Ursprünglich war sie einfach ein großer Saal, der nur das Erdgeschoss einnahm und als dieser zu klein wurde, begann man den ersten Stock direkt darüber aus zu bauen und einen zweiten Saal zu schaffen. Du kannst dir vorstellen, das war kein so heller und schöner Ort wie jetzt. Über die Generationen hinweg begannen dann meine Vorfahren sogar Bücher im ganzen Haus zu verteilen, weil hier längst kein Platz mehr war. Doch mein Urururgroßvater hatte eine Vision. Er wollte einen einzigen Raum schaffen, im dem Platz für alle Bücher der Familie ist. Der ursprüngliche Saal war nicht Oval und viel kleiner, aber da er an einer Außenseite des Manors lag, ließ er die Fassade komplett entfernen und auch die Stockwerte darüber und alles so neu aufbauen. Er wollte einen Lichtdurchfluteten Raum und ich denke, er wollte sich auch ein Denkmal schaffen!“ Hermione ging auf der Balustrade entlang, betrachtete fasziniert die Bücher und die 3-4 Meter hohen Regale, die bis an die Decke gingen. Da es jetzt nicht so hell war, leuchteten unter den Decken überall genau solche magischen Lichtkugeln, die sie schon aus dem Tempel kannte und sie sah, dass auch über den Regalen des Erdgeschosses solche Lichtquellen schwebten. Sie waren an der inneren Längsseite des Saales eingetreten. Auf der ihnen gegenüber liegenden Seite bot sich ihr ein wahnsinniger Ausblick, denn riesige, extrem hohe Fenster zogen sich vom Erdgeschoß bis hoch in den dritten Stock. Sie konnte sehen, dass man aus den Fenstern einen wunderschönen Ausblick über verschneite Parkanlagen und einen Wald dahinter hatte. An den Stellen, an denen der Balkon auf die Fenster Traf, waren halbrunde Aussparungen, die von dem gleichen Geländer umrundet waren, wie der restliche Balkon. Hier konnte man wieder einen Blick in das Stockwerk darunter werfen, aber auch Arbeiten, denn vor den Fenstern waren zum Teil Stehpulte, als auch an einigen Tische und dunkle Holzstühle aufgestellt. Die Fenster glichen denen in der Hogwartsbibliothek verblüffend und Hermione vermutete, da hatte Dracos Vorfahr sich wohl Hogwarts als Vorbild genommen. Draco folgte ihr die ganze Zeit, doch er unterbrach sie nicht bei ihrer Entdeckungstour, wusste, dass sie gerade nur stumm alles aufnehmen wollte. Zwischen den Fenstern ragten wieder bis unter die Decke reichende, reich gefüllte, Regale auf. Auf den beiden schmaleren Enden des ovalen Saals führten aus dem ersten Stock breite, dunkle Holztreppen auf den breiten Mittelgang des Erdgeschosses herab. Die Darüber liegenden Stockwerke konnte man über schmale Wendeltreppen erreichen, von denen es jeweils zwei pro Stockwerk gab. Nun konnte Draco doch nicht mehr still sein, sonder begann weiter zu reden: „Du kannst dir sicher vorstellen, wie schön dieser Ort ist, wenn die Sonne scheint und hier alles Lichtdurchflutet ist. Im Erdgeschoss, sowie im dritten Stock gibt es eine gemütliche Leseecke, die meine Urgroßmutter eingerichtet hat, dort habe ich mich früher oft zurück gezogen, wenn ich vor Vater flüchten wollte.“ Während er das erzählte, schritten sie die dunkle Holztreppe hinab ins Erdgeschoss und standen wenig später ganz unten in der großen Halle, zwischen den Bücherregalen im Mittelgang. Sie sah nun, dass auch hier unten an den Wänden weitere Regale standen und an der Seite der Bibliothek, an der es ins Manor ging, die Regale von Türen unterbrochen waren. Draco erklärte ihr, als er ihren fragenden Blick sah: „In den Räumen dahinter werden entweder besonders alte, empfindliche Schriften aufgehoben oder Bücher, die wirklich tief schwarzmagischer Natur sind, daher auch sehr selten und wertvoll. Die Türen zu diesen Räumen sind noch mal besonders gesichert, aber nachdem du Legitimiert worden bist, könntest du sie auch betreten.“ „Ich kann gut verstehen, dass du diesen Ort geliebt hast und würde ihn zu gerne auch noch mal bei Sonnenschein sehen. Das hier ist wirklich beeindruckend. Ich hätte nie gedacht, dass deine Familie so etwas besitzt. Ja, eine Bibliothek, das war klar, aber nicht so eine. Die ist ja größer als die in Hogwarts!“, bekannte sie sehr beeindruckt und überwältigt. „Komm, ich zeige dir die Familienchroniken, hoffentlich werden wir dort fündig!“, erklärte er und man konnte deutlich hören, dass er nun freudig aufgeregt war, offensichtlich hatte dieser Ort eine gute Wirkung auf ihn, während er ihre Hand ergriff und sie hinter sich her zog. Sie ließ in gewähren und blickte sich währenddessen weiter um. Ja, hier fühlte sie sich auch wohl, dies hatte absolut nichts von dem dunklen, bedrohlichen Manor, das sie kennen gelernt hatte und wenn man an diesem Ort war, konnte man sich kaum vorstellen das es hier dunkle Kerker und solch mittelalterliche Räume, wie den großen Speisesaal gab. Er führte sie unter den Balkon des ersten Stockwerkes, wo in dem Wandregal über Meter und Meter die gleichen, dicken, großen, schweren, ledergebunden Folianten standen. Sie alle trugen auf dem Buchrücken, am unteren Rand in Gold geprägt das Malfoywappen. Im oberen Drittel des Buchrückens standen jeweils zwei Jahreszahlen, die auch in Gold in das Leder geprägt waren und angaben welchen Zeitabschnitt der jeweilige Band behandelte. Sie erkannte, dass zwar alle Bände die gleiche Dicke aufwiesen, mache aber nur ein Jahr abhandelten, während andere zwei oder mehr Jahre zusammen fassten. Draco erklärte unterdessen: „Je nachdem wie viel in den Jahren passierte und wie bestrebt das jeweilige Familienoberhaupt war die Chronik detaillierter zu halten, ist unterschiedlich viel aus den Jahren aufgezeichnet. Aber du kannst dir sicher sein, die Aufzeichnungen hier sind oft genauer und geben mehr Hintergründe, gerade über die Gründung der Zauberergesellschaft in Britannien wie wir sie kennen, als es unsere Schulgeschichtsbücher oder die Schulbibliothek je könnte. Der Familiengründer und die direkt nachfolgenden Generationen waren besonders bestrebt alles fest zu halten, was in diesen aufregenden Zeiten geschah. Besonders die Tochter von Hyperon Malfoy führte sehr spannende Tagebücher. Sie war eine beeindruckende Hexe, die sehr talentiert war und sich intensiv mit den Umbrüchen und dem Entstehen der Zauberergesellschaft beschäftigte, tatkräftig daran mitarbeitete dass überhaupt unsere heute Gesellschaft entstehen konnte. Meine Urgroßmutter hat sich lange und intensiv mit diesem Zweig der Familie beschäftigt, der auf die Tochter von Hyperon zurück geht. Er brachte große Zauberer und Hexen hervor, genau wie der Hauptzweig, die Malfoys, aber dieser Zweig hatte sich bei weitem nicht so der schwarzen Magie zugewandt wie meine direkten Vorfahren.“ Sie schritten gemeinsam an den langen Regalen entlang, es mussten Hunderte, wenn nicht sogar über 1000 Bände sein, die die Familiengeschichte enthielten und Hermione verstand so langsam warum Draco trotz seines grausamen Vaters, der schlimmen, jüngsten Familiengeschichte um seinen Großvater, seinen Onkel und seinen Vater, trotzdem stolz auf seine Herkunft war, auch wenn er der Idee des reinen Blutes keine Beachtung mehr schenkte. Er kam, selbst wenn man die Reinblütigkeit außer Acht ließ, die ja für sie sowieso nie ein Grund gewesen war in einem Zauberer oder einer Hexe etwas besonderes zu sehen, aus einer beeindruckenden Familie, die großes geleistet zu haben schien. Während sie sich langsam dem Ende der Chroniken näherten, mittlerweile in Bereichen angelangt waren, die die Geschehnisse vor über 1500 Jahren schilderten, erklärte Hermione beeindruckt: „Ich bin wirklich sprachlos und ich kann immer besser verstehen, warum du stolz auf deine Herkunft bist, selbst jetzt noch, wo du keinen Wert mehr auf deine Reinblütigkeit legst. Dies hier ist ein atemberaubender Ort, die Geschichte die hier gehütet wird, ist unglaublich spannend. Am liebsten würde ich ewig hier bleiben und in den Regalen stöbern, in den Chroniken lesen und mehr über die Familie erfahren, die ja jetzt auch die meine ist!“ Draco blieb kurz stehen und lächelte sie an, erklärte: „Wir können wann immer wir wollen wieder kommen. Ich bin froh, dass du in diesem Teil des Manors die schrecklichen Geschehnisse vergessen kannst und dies hier genau so beeindruckend findest wie ich. Ich hatte befürchtet, du würdest dich auch hier noch unwohl fühlen, auch wenn ich eigentlich sicher sein wollte, dass diese Unmengen an Wissen und Geschichte dich sicher ablenken. Dies hier ist der einzige Grund, aus dem ich das Manor noch öfters besuchen würde, alles andere interessiert mich nicht!“ Sie lächelte ihn ebenso an und stimmte zu: „Ja, hier würde ich sehr gern wieder her kommen, sie hauchte ihm einen sanften Kuss auf, bevor sie freudig seine Hand ergriff und ihn mit sich zog, dabei dränge: „Lass uns endlich anfangen, ich will unbedingt in den alten Chroniken lesen, bin so gespannt was der Familiengründer geschrieben hat und wie es damals zuging. Du hast gesagt er war ein Stück weit wahnsinnig, merkt man das in den Chroniken, die er geschrieben hat?“ Draco lachte, als sie ihn mit sich zog uns erklärte: „Ja, teilweise schon, er hatte extreme Ansichten und Einstellungen, aber er war auch ein großer Zauberer und seine Aufzeichnungen lesen sich trotzdem sehr gut und klar!“ Zielstrebig steuerten sie nun auf das Ende der Regalreihe zu, als Draco erneut zu fluchen und schimpfen begann, seine Stimmung urplötzlich Umschwung: „Das darf doch nicht wahr sein, auch hier hat sie gewütet! Sogar die Alten Chroniken hat sie weg geschafft!“ Er fuhr löste seine Hand aus Hermiones uns fuhr sich entnervt durch die Haare. Hermione frage: „Sie hat alles weg geschafft. Was weiß Vater das wir nicht wissen, warum war er so schnell und vor allem, hat sie das schon getan als er noch im Gefängnis saß oder schon zuvor? Himmel, wenn ich doch nur an diese Frau heran käme. Ich denke, Severus sollte noch mal mit ihr reden, vielleicht hinterlässt er mehr Eindruck als ich!“ „Was können wir jetzt noch tun, bleiben uns noch Quellen übrig?“, fragte Hermione leicht resigniert. Er schien zu überlegen, beruhigte sich langsam und dachte nach welche Quellen es noch geben könnte, schließlich erklärte er, während sein Blick über die Regale glitt: „Da wären noch die Aufzeichnungen von Hyperons Tochter Lynnette, sie stammen aus fast der gleichen Zeit, beschreiben auch die Anfänge der Familie, doch leider nicht die speziellen Zauber, die Hyperon verwendet hat und auch nicht was seine Magie so besonders machte, aber einen Versuch wäre es wert. Dann wären da noch die Nachforschungen meiner Urgroßmutter, die sich sehr für den weiblichen Zeig, den von Lynnette interessierte und die vielleicht auch etwas dazu heraus gefunden hat. Als letztes könnten wir noch in den ganz alten Genealogien, allgemeinen, historischen Werken und generell den ältesten Aufzeichnungen hier nachsehen, denn darunter dürfte einiges sein, was wir in Hogwarts nicht finden können. Ich weiß leider jetzt so aus dem Stehgreif nicht, ob sich noch andere Familienmitglieder mit der Familiengeschichte und speziell der frühen Familiengeschichte beschäftigt haben, denn sonst könnten wir in deren Tagebüchern oder Aufzeichnungen auch noch nachlesen, aber es sind so viele, sie nehmen ein Viertel des 3. Stockes ein, da würden wir ewig brauchen. Ich werde nachher noch mal versuchen mit Mutter zu reden! Diese Bücher und Chroniken sind streng genommen mein Eigentum, dass sie entwendet hat. Komm, lass uns mit den Nachforschungen meiner Urgroßmutter anfangen, denn die Stammbäume, die sie erstellt hat und ihre Notizen dazu, lagern dort hinten in einer Truhe.“ Erst jetzt fiel Hermione auf, dass in vielen Regalen in den Untersten Fächern keine Bücher standen, sondern oft Truhen. Sie fragte: „Was befindet sich denn in den Truhen sonst noch?“ Er erklärte, während er voraus auf das Regal zu ging, auf das er zuvor gedeutet hatte: „In den Truhen befinden sich größere Pergamentrollen, Schriften, die grundsätzlich auf langen Pergamentrollen geschrieben sind und teilweise eben zusammen gefasst die Forschungen eines Familienmitgliedes zu einem bestimmten Thema! Meine Mutter hat sich früher viel mit den Frauen der Familie beschäftigt, sowohl denen, die eingeheiratet haben, als auch, und das noch mehr, mit den wenigen Töchtern, die es gab und da ist Lynnette eine der interessantesten, weil sie direkt vom Familiengründer abstammt.“ Er ließ sich vor der Truhe nieder, zog sie aus dem untersten Regalfach heraus und öffnete sie schließlich, hob den schweren, gewölbten Deckel an und klappte die Truhe auf. Zum Vorschein kamen eine Menge kleiner, leinengebundener Notizbücher und einige große Pergamentrollen. Draco griff zielstrebig die größte Pergamentrolle heraus und reichte sie Hermione, die gespannt wartete, dann begann er die Notizbücher zu durchsuchen. Schließlich nahm er eines heraus, reicht auch das Hermione und schloss dann wieder die Truhe, währenddessen fragte sie: „Was ist denn das für ein Pergament?“ Er hob die Truhe zurück ins Regal und erhob sich, dann erklärte er: „Auf dem Pergament ist der Stammbaum, den meine Urgroßmutter erstellt hat, den hab ich raus genommen, weil er einfach spannend ist und ich wollte nachsehen, ob Lynnettes Blutstatus eingetragen ist und wie er war. Außerdem wollte ich ihn dir zeigen. Das Notizbuch enthält die Aufzeichnungen über die frühesten Jahre von Lynnette, die meine Urgroßmutter gemacht hatte und ich hoffe, das steht etwas über das Gründerblut drin. Lass uns erst mal dies hier durchsehen, dann können wir mit den anderen Möglichkeiten weiter machen.“ Sie gingen zurück in den Mittelgang und sie entrollten auf einem der Tische die Pergamentrolle, während Draco begann in dem Notizbuch zu blättern. Es gab hier drei lange, schwere, dunkle Holztische mit schwarzen Eisenbeschlägen an den Ecken, auf denen man arbeiten konnte und über deren mehrere Lichtkugeln schwebten, sodass man immer genug Licht hatte zum lesen und die Tische boten viel Platz um zu arbeiten. An jedem Tisch standen sechs wuchtige, hochlehnige und massive, dunkle Holzstühle. Auf einem dieser Stühle ließ sie sich nieder. Hermione beschäftigte sich sehr gespannt mit dem Stammbaum während Draco lass. Er war groß, ging über viele Generationen und Jahrhunderte, doch auch viele Zweige der Familie starben irgendwann aus und schließlich, am untersten Rand des großen Pergamentes, stand nur noch ein Nachfahre, der offensichtlich mit seiner Frau nur eine Tochter hatte, doch bei diesem Namen stockte Hermione. Zuerst kam es ihr eigenartig vor, dass er durchgestrichen war, säuberlich, mit einem graden, waagerechten Strich, sodass sie den Namen noch lesen konnte und dieser kam ihr überraschend bekannt vor. Sie fragte sich ernsthaft woher sie den Namen kannte, doch es wollte ihr einfach nicht einfallen. Sie sah auf und erkannte das Draco unwirsch in dem Notizbuch blättert, er hatte wohl wenig Erfolg, schließlich sagte sie: „Komm mal bitte her!“ Er sah auf, ließ das Notizbuch auf den Tisch sinken und trat zu ihr herüber, dann fragte er: „Was ist denn?“ Sie deutet auf den Stammbaum und fragte: „Warum ist der letzte Name durchgestrichen? Warum hat deine Urgroßmutter oder deine Mutter dort nicht weiter geforscht, die letzte Personen, die hier verzeichnet sind, haben doch vor mehreren Generationen gelebt, da muss es doch weitere Nachfahren geben, oder?“ Draco schüttelte den Kopf und erklärte: „Jedenfalls gab es keine Nachfahren, die für uns wichtig gewesen wären, denn die Frau hier unten, deren Name gestrichen ist, war eine Squib. Meine Urgroßmutter nahm sie erst auf, aber als sie heraus fand das sie weder Hogwarts noch eine andere Zaubererschule besucht hat und später sogar einen Muggel geheiratet, war ihr klar, sie war keine Hexe, also endet hier der Stammbaum, der auf Lynnette Malfoy zurück geht. Schon zuvor gab es Squibs, sowohl in ihrem, als auch in dem Hauptstammbaum der Malfoys, aber auch immer noch Zauberer oder Hexen, sodass es weiter ging, doch hier nicht mehr!“ „Oh, ok und was ist mit den Notizen?“, fragte sie nach, war aber in Gedanken noch bei dem Namen, doch ihr wollte noch immer nicht einfallen woher sie ihn kannte. „Ach, damit kommen wir nicht weiter. Ihre Aufzeichnungen beginnen wirklich erst mit Lynnette, nichts über den Fluch, über ihren Vater oder das Gründerblut, gar nichts. Das ist jedenfalls eine Sackgasse!“, erklärte er, während er resigniert das Buch zuklappte und auch das Pergament zusammen rollen wollte, doch Hermione stoppte ihn: „Lass uns den Stammbaum bitte mitnehmen. Irgendwoher kenne ich den Namen dieser Frau, der Squib. Ich habe das Gefühl das könnte wichtig sein!“ Sie begann selber das Pergament zusammen zu rollen und Draco nickte, antwortete: „Ok, meinetwegen. Du kannst schon mal zum letzten Regal hinten rechts gehen, dort stehen einige allgemeinere Genealogien der größeren Zaubererfamilien, Überblicke über ihre Geschichte, vielleicht finden wir dort etwas!“ Noch immer staunte sie über diese riesige, wunderschöne Bibliothek, die sie niemals in diesem dunklen, bedrückenden Manor erwartet hatte. Ein so heller, freundlicher Ort, voller Wissen um Gesichte, Magie und Literatur, zwischen den Büchern fühlte sie sich wohl und wollte am liebsten viel Zeit hier verbringen, all die spannenden Dinge lesen. Was sich ihr hier wohl noch alles an Magie erschließen würde und an Gesichte, die in Hogwarts nicht gelehrt wurde. Ihr kam der Satz von Draco wieder in den Sinn, mit dem er seine Mutter zu Recht gewiesen hatte, sie war die genau genommen die Hausherrin, was wohl auch bedeutete, dass dies hier alles irgendwie auch ihr gehörte. Sie konnte es weder glauben noch fassen, denn auch wenn ihre Eltern immer wohlhabend gewesen waren, war das hier mehr als sie sich hatte je vorstellen können. Wenn sie über die wirkliche größte dieses Manors, die edle Ausstattung nachdachte, bekam sich ein bisschen mehr ein Gefühl dafür, wie reich die Malfoys und nun auch sie, wirklich sein mussten. Zum ersten Mal wurde ihr wirklich klar, egal was sie im Leben würde tun wollen, sie konnte es tun, jedenfalls so lange es mit Geld bezahlbar war. Ihr war bewusst gewesen, dass sie sich nie um Geld sorgen musste, aber nicht so klar, dass wohl auch ihre Kinder, deren Kinder und sicher noch mehrere Generationen von diesem Vermögen leben konnten, ohne das es wirklich kleiner werden würden. Alleine die Zinsen mussten astronomisch hoch sein. Sie erreichte das Regal, das Draco ihr angewiesen hatte und schritt an den Reihen entlang. Hier standen verschiedenste Bücher. Fast alle waren in Leder gebunden, doch es gab große, kleine, braune, schwarze, sogar grüne, dicke und dünne Bücher. Schließlich stand sie vor dem letzten Regal der Reihe und sah sofort, welche Bücher Draco gemeint hatte. Hier gab es zwei Borde auf denen etwa 40 Bücher standen, die den gleichen, schwarzen, schweren Ledereinband hatten und deren Titel mit silberner Schrift auf den Buchrücken geschrieben waren. Sie lass viele bekannte Namen unter anderem die der Hogwartsgründer, die Namen vieler anderer alter Familien, sie wollte gerade nach einem Buch greifen, dass den Namen Prewett trug und somit wohl mit Mollys Familie zu tun haben musste, als Draco zu ihr trat. Er erklärte, noch während er zielstrebig einige Bücher aus dem Regal nahm: „Wir müssen nicht alle ansehen, da sowieso nur wenige Familien in Frage kommen, die eine Geschichte haben die der der Malfoys ähnelt. Nimm du bitte noch Black und Slytherin mit, ich habe hier noch drei andere, das dürften alle sein!“ Sie tat wie er vorschlug und gemeinsam kehrten sie mit den Büchern zu den Tischen zurück, ließen sich nun auch nieder und begannen jeder in einem Buch zu blättern und zu lesen. Sie suchten systematisch die Bücher nach einem Hinweise auf das Gründerblut ab, aber keiner von beiden fand etwas im ersten Buch und auch im zweiten hatten sie keinen Erfolg, nun lag nur noch das Buch über die Familie Slytherin vor ihnen. Hermione fragte sich, ob es auch die jüngsten Generationen enthielt, die Gaunts und Tom Riddel, doch das würde sie ja gleich sehen. Draco zog das Buch zu sich und schlug es zwischen ihnen auf, sodass sie beide lesen konnten. Aufgeregt verfolgte Hermione den Stammbaum, bis sie beim letzten Zweig ankamen und sie stellten fest, dass er schon aufhörte, bevor die Familie Gaunt in den Stammbaum gehört, also war auch Tom Riddel nicht eingetragen, sie wandte sich an Draco und warf ein: „Die Bücher müssten mal aktualisiert werden, da fehlen ja mehrere Generationen!“ Draco nickte und antwortet: „Ja, denke ich auch, aber darauf kommt es jetzt nicht an, hier steht jedenfalls kein Blutstatus neben den Namen, lass uns mal in die Texte gehen!“ Seite um Seite überflogen sie, doch sie fanden keinerlei Anzeichen auf Informationen über das Gründerblut und Hermione hatte langsam das Gefühl, dass dieser Begriff ganz eng mit der Familie Malfoy verwoben war und so spezifisch, dass er nirgendwo anders als in ihren eigenen Unterlagen erwähnt werden würde, aber noch wollte sie die Hoffnung nicht aufgaben. Als sie jedoch wenig später die letzten Seiten des dicken Buches umblätterten, seufzte sie resignierend und sagte: „Das wars dann ja wohl, jetzt bleiben uns nur noch die Bücher, über die du gesprochen hast. Hoffentlich finden wir dort war!“ Sie drückte zwar ihre Hoffnung aus, aber wirklich Hoffnung hatte sie nicht mehr. Nach allem was sie versucht hatte, nachdem sie in Hogwarts in der Bibliothek nichts gefunden hatten, Severus auch mehrere Quellen heran gezogen hatte und auch dort nichts gefunden, schien es aussichtslos ohne die Chroniken, Tagebücher und Dokumente des Familiengründers noch etwas heraus zu finden. Er erhob sich um das Buch zurück zu bringen und sagte währenddessen: „Ich sehe das auch so. Komm, ich zeige dir wo die Bücher stehen, dann kannst du schon mal anfangen, während ich das hier alles zurück bringe!“ Sie folgte ihm und er führte sie wieder zu dem Ende des Saals, an dem auch die Genealogien gestanden hatten, doch betraten sie nun eine Regalreihe auf der anderen Seite des Mittelganges. Er blieb stehen und erklärte: „Auf beiden Seiten dieses Ganges stehen die ältesten Schriften, die wir hier haben, jedenfalls die, die nicht tief schwarzmagisch sind, sonder auch recht nützlich. Du wirst sehen, sie sind nach Alter geordnet, jedenfalls in diesem Teil der Bibliothek ansonsten ist sie nach Themengebieten geordnet. Ich denke, wir müssen von Buch zu Buch entscheiden ob es nützlich sei könnte, aber bei deiner Erfahrung und gepaart mit meiner, dürften wir das gut hin bekommen, aber es wird trotzdem länger dauern!“ „Sehe ich auch so, ok, dann fange ich einfach mal an und sehe mir die Bücher an. Könntest du eigentlich Rina etwas zu essen bringen lassen? Wir haben etwas Hunger!“, sie lächelte verschmitzt und legte ihre Hand kurz auf den Bauch, bevor sie fort fuhr: „Ich muss schließlich für zwei essen!“ Er nickte, trat lächelnd auf sie zu und bot an: „Ich werde Rina Bescheid geben, wenn ich die Bücher weg geräumt habe. Hast du Wünsche?“ Sie legte, kurz überlegend den Kopf schief, schüttelte ihn dann und antwortete schmunzelnd: „Nein, noch hab ich keine komischen Gelüste, aber vielleicht kommen die noch. Ein paar einfache Sandwichtes vielleicht, das würde schon reichen und einen heißen Tee könnte ich gut vertragen!“ Er nickte und warf aber ein: „Du weißt schon, dass du Rina genau so rufen kannst wie ich und ihr deine Bitte auftragen, oder? Aber gut, ich bestelle uns etwas!“ Er wandte sich um und ging, während Hermione begann sich die Bücher an zu sehen. Langsam Schritt sie die Regale entlang, ließ ihre Finger andächtig über die Bücherrücken gleiten, während sie die Titel lass. In diesem Regal waren die Bücher alle fest gebunden, aber sie sah, dass ein paar Regale weiter aufeinander gestapelte, dicke Ledermappen lagen, in denen lose Textsammlungen aufbewahrt wurden. Die Mappen waren nur mit Übergegriffen beschriftet und sie entschied, darum konnte sich Draco kümmern, sie fand die wirklichen Bücher gerade viel spannender. Der Reiz des Wissens, des Neuen und die tiefe Neugierde, die sie an solchen Orten immer spürte, flammten noch viel mehr in ihr auf als zuvor an diesem Tag. Das Regal überragte sie um einiges, daher zog sie sich eine kleine Holzleiter heran, von denen hier mehrere zwischen den Regalreihen standen. Sie stieg die drei Stufen des kleinen Tritts herauf und ging die Buchtitel auf dem obersten Bord durch. Dort standen alte Geschichtsbücher, neben Zaubertankbüchern, Büchern über Heilsprüche, aber auch Arithantikbücher und Runentexte sah sie, doch leider nichts was ihnen hätte helfen könne. Sie stieg zwei Stufen hinab und besah sich die nächsten Bücher, doch auch hier hatte sie kein Glück und so ging es leider Bord um Bord weiter. Schließlich, als sie gerade bei der untersten Bücherreihe des ersten Regales ankam, sich davor in die Hocke sinken ließ, trat Draco zu ihr: „Du kannst dann kommen, Rina hat uns im Mittelgang etwas zu essen hin gestellt!“ Sie nickte leicht abwesend und antwortete fahrig: „Ich komme sofort!“ Ein Buch hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Es war sehr schmal, aber offensichtlich fest gebunden in schlichtes Leder und auf dem Buchrücken stand in Runen der Titel, doch was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte war nicht der Titel, da es zumindest auf dem Rücken keinen Trug, sondern die einzelne, in Gold Geprägte Rune, die waagerecht lesbar am unteren Rande des Buchrückens stand. Dort prangte die selbe Rune, die auch ihren Arm zierte, „Seele“ und dann auch noch in der gleichen, altertümlichen, nicht mehr sehr gebräuchlichen Schreibweise der Rune. Sie zog das dünne Buch heraus und beschloss es mit zu nehmen, einen Blick herein zu werfen, während sie Pause machten. Wenn sie schon seine so außergewöhnliche Bibliothek nutzten konnte, wollte sie wenigstens ein Buch lesen und in die Hand nehmen, das nichts mit ihrer Suche zu tun hatte, sondern sie einfach nur interessierte, dachte sie sich. Sie trat an den Tisch heran, während Draco ihnen gerade Tee einschenkte, er Blicke auf, sein Blick fiel auf das Buch in ihren Händen und hoffend, sie habe was gefunden fragte er: „Was hast du da? Haben wir endlich Erfolg?“ Sie schüttelte den Kopf und erklärte, während sie sich auf einen der Stühle sinken ließ, das Buch ein Stück weit entfernt auf den Tisch legte: „Es interessiert mich einfach, daher habe ich es mitgenommen. Auf dem Einband steht die altertümlich Rune für Seele, die wir auch auf dem Arm haben, das hat mein Interesse erweckt!“ Sie aßen und unterhielten sich über das was sie erreicht, beziehungsweise nicht erreicht hatten und wie sie weiter machen konnten. Schließlich beendeten sie ihr Mahl und Draco rief Rina zu sich, die alles abräumte. Hermione lehnte sich zurück und erklärte: „Jetzt geht es mir schon viel besser, danke Rina!“ Die kleine Elfe nickte unterwürfig und antwortete: „Rina freut sich das Mr. und Mrs. Malfoy hier sind!“ Sie räumte das als letztes die Tassen zusammen und verschwand dann mit einem leisen Plopp. Hermione zog sich nun da Buch heran, wollte noch etwas darin stöbern, bevor sie weiter machen würden, doch Draco erhob sich schon und erklärte: „Ich werde schon mal weiter die Bücher durchgehen, du hast nur das erste Regal geschafft oder? Du kannst das Buch, das du da gerade hast übrigens auch mit nehmen, dann kannst du in Hogwarts darin lesen!“ Sie nickte abwesend, war schon ganz darin versunken über den weichen Ledereinband zu streichen und das Buch zu öffnen. Auch auf dem Einband stand kein Titel, aber den würde sie sicher im Buch finden. Sie öffnete es und schlug die oberste Pergamentseite um, da stand er, in großen, geschlungen, alten Runen: „Seelenheil“ Sie konnte mit dem Titel nichts anfangen, doch sie hatte auf ein Mal das Gefühl, dass diese Buch für sie wichtig sein könnte. Sie sah, blätterte weiter und das erste, was sie erkannte, war das der Text von Hand geschrieben zu sein schien. Aufgeregt ließ sie ihre Augen über die Runenzeilen gleiten, erkannte nur hier und dort einen Satz den sie auf Anhieb lesen konnte, doch je mehr sie lass, desto größer wurde ihr Erstaunen. Sie kannte diesen Text, sogar sehr gut, nur unter einem anderen Titel. Dies hier war ganz offensichtlich eine Niederschrift des Bindungsrituals, mit dem sie Draco von dem Mal befreit hatten. Aufgeredet rief sie laut: „Draco, komm her, ich habe hier was gefunden!“ Er trat neben sie und blickte auf das Buch hinab: „Was hast du gefunden, steht dort etwas über das Gründerblut drin?“ Sie schüttelte den Kopf und deutete aufgeregt auf eine Stelle, forderte: „Ließ das!“ Er überflog die Zeilen, erstaunt weiteten sich seine Augen, dann flüsterte er: „Das ist eine Version des Rituals, aber da sind Zeilen, die ich eindeutig nicht kenne, kennst du sie?“ „Nein, offensichtlich ist dies eine andere, wenn ich das Druckdatum meines Buches richtig im Kopf habe, ist diese hier deutlich älter. Vielleicht ist es das Original und schau!“ Sie blätterte zurück zum Anfang: „Hier steht sogar der Name des Verfassers, auch wenn er mir nichts sagt. Ich denke, wir sollten es mitnehmen, komplett übersetzten, vielleicht erfahren wir hier raus mehr über unsere Verbindung, darüber was das Ritual wirklich noch bewirkt hat!“ Draco nahm das Buch vom Tisch und blätterte es bis zur letzten Seite durch, suchte offensichtlich etwas, was er dann auch fand und Hermione zeigte. Auf der Innenseite des Rückwärtigen Einbandes war ein verschnörkeltes Monogramm ins Leder eingebrannt. Draco deutet darauf und erklärte: „Erkennst du das H und das M. Die Zeichnungen drumherum und die Form solltest du kennen, die bilden noch heute um das M herum unser Wappen, aber dieses spezielle steht nur für eine Person aus der Familie, nur er hatte jemals sein eigenes Wappen, Hyperon Malfoy, der Familiengründer! Offensichtlich ist dieses wirklich eines der ältesten Bücher dieser Bibliothek, nicht nur auf seine Entstehungszeit bezogen, es ist wohl auch eines der ersten Bücher, die es in dieser Bibliothek gab! Ich bin wirklich überrascht, dass wir hier wohl die Originaltexte haben, nehme ich an. Dann war unsere Suche heute wenigstens nicht ganz umsonst! Aber ich befürchte, wir finden in den anderen Büchern nichts mehr. Ich habe durchaus mit bekommen, dass du auch die Hoffnung verlierst das wir hier noch etwas finden. Ich denke, nur die Texte über unsere Familie können uns wirklich Auskunft geben. Lass und nach Hause gehen, hier finden wir nichts mehr! Ich werde Mutters Stab durch Rina überbringen lassen, will mich heute nicht mehr mit ihr auseinander setzten und ich werde Severus bitten auf Mutter ein zu wirken, vielleicht hat er mehr Einfluss bei ihr!“ Sie stimmte ihm zu. Nachdem sie Rina den Auftrag gegeben hatten Narzissa nachdem sie gegangen waren ihren Stab zurück zu bringen, packten sie das Buch und die Pergamentrolle mit dem Stammbaum ein und verließen gemeinsam das Manor. Sie kehrten mit dem Portschlüssel, den Prof. McGonagall für sie beantragt und geschaffen hatte zurück nach Hogwarts und wussten, erneut stand ihnen eine Aufgabe bevor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)